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Jumperman

unregistriert

61

Dienstag, 19. Januar 2010, 10:11

Ich behaupte jetzt einfach mal, diese Frage kann man nicht beantworten, ohne die notwendigen Parameter genauer von einander zu trennen.

Wie ich das sehe, gehen hier die Meinungen vor allem bei der Definition auseinander:

- Werden Güter, die nicht direkt mit der Produktion verrechnet werden zum Budget gezählt?
Also ist die Kamera, die jemand schon vor der Produktion besessen hat, voll im Budget eingerechnet oder gar nicht? Oder sind es nur die Verbrauchskosten für Akku, Tapes und Verschleiß?
Wenn jemand die Anreise auf eigene Kosten übernimmt, sind diese dann trotzdem Teil des Budgets, weil es ja im Prinzip ein Crewmitglied gezahlt hat?
Wenn jemand ohne Vergütung arbeitet, kann man dann seine Arbeitszeit trotzdem als finanzielle Investition mit einbeziehen? Immerhin hat ja die Arbeit trotzdem ihren Wert. Genauso wie die Kamera im Schrank ihren Wert hat.

- Was genau ist unter "hochwertig" zu verstehen?
Heißt es, dass es einen besonderen künstlerischen Anspruch stellt?
Heißt es, dass es mit professionellen Produktionen in allen Vergleichen mithält?
Heißt es, dass der Durchschnittszuschauer den Unterschied zur professionellen Produktion nicht erkennen kann?
Oder heißt es, dass die Produktion wirklich im Wortlaut einen "hohen Wert" hat und die Kosten dafür durch "Schnorren und Ausbeutung" (nicht im negativen Sinne) gedeckt wurden?

- Soll "nur" ein Film produziert werden oder geht es um mehr?
Soll allein die Produktion des Films mit den 3000,- € gedeckt werden?
Oder kommt dazu noch eine Vermarktungs-Kampagne?
Zählt diese Vermarktungs-Kampagne auch zu den 3000,- € ?
Ist ein wirtschaftlicher Gewinn gefordert oder reicht die Deckung der 3000,- € ?

Ich denke, dass jeder diese Fragen anders interpretiert. Auch abhängig davon ob dieser bereits in Profi-Sektor arbeitet oder nicht. Um also eine konkrete Antwort auf die ursprüngliche Frage geben zu können, sollte der Fragesteller diese nochmal genauer definieren.

62

Dienstag, 19. Januar 2010, 10:32

sehr gut zusammengefasst!

MichaMedia

unregistriert

63

Dienstag, 19. Januar 2010, 17:36


Noch mal, die Ausgangsfrage, auf die ich mich bezogen habe, war:
Ist es Eurer Meinung nach möglich einen Amateurfilm mit sagen wir mal 3000,00 € Budget so zu produzieren, daß am Ende ein Film rauskommt der vermarktungsfähig ist und den der Laie nicht unbedingt als Amateurproduktion erkennt und einfach nur denkt, dies ist ein professioneller Low Budget Film ?

Ich habe mal den Bereich Unterstrichen, welcher für mich Relevant ist, denn dort wird gefragt, welcher dann zur Vermarktung fähig ist und nicht auch sofort vermarktet wird, wozu auch entsprechendes Budget vorhanden sein muss.

Nach der Fragestellung stoppt die Kostenkette beim fertigen Film, der entsprechende Anforderungen erfüllen soll. Genau darauf habe ich mich bezogen, dass das Budget von 3.000,- reichen kann, wenn eben die von mir beschriebenen Gegebenheiten vorhanden sind, wie vorhandenes Equipment und kostenlose Cast&Crew.

Weiter war die Frage nach „Möglich“ und nicht nach „Wahrscheinlich“, wie es möglich ist, wurde aufgesagt, daraus kann man selbst seine Schlüsse der Unwahrscheinlichkeit ziehen.
Auch wurde nicht gefragt, ob es jemand kann, oder ob es bereits jemand tat.

Jumperman hat eine sehr schöne Aufschlüsslung der Faktoren geschrieben, vielleicht ist es sogar ganz gut mal eine komplette Kostenrechnung auf zu stellen um das mindest Budget zu ermitteln, in so einer Aufstellung kann man dann die Abstriche machen, wozu das Budget nicht verwendet wird, wie Gagen, Reisekosten, Equipment etc.

Es ist unwahrscheinlich, das man so Sachen wie Reisekosten oder Catering streicht, aber sollte Cast&Crew damit einverstanden sein, ist es eben „Möglich“. ;)

Verbleiben wir also so, das es zwar Möglich ist, aber eher unwahrscheinlich sowas durch zu bekommen.

sollthar

unregistriert

64

Dienstag, 19. Januar 2010, 19:53

Zitat

Verbleiben wir also so, das es zwar Möglich ist, aber eher unwahrscheinlich sowas durch zu bekommen.
Was wir schon vor etwa 2 Seiten gesagt haben. Aber schön, bist du jetzt auch auf dem aktuellen Stand der Dinge. ;)

tomatentheo

unregistriert

65

Dienstag, 19. Januar 2010, 20:06

Zitat

@tomatentheo, zieh in diesen von dir genannten Produktionen mal alle Kosten ab, die Anreise, Unterkunft etc. bezeichnen, und statt Cola ohne Ende, mal 3 Flaschen Wasser aus dem Aldi, rechne mal alles runter und du wirst überrascht sein, wie viel noch übrig bleibt.

AP3: Du wärst überrascht wie teuer Requisiten und Kulissen für einen Film sind, der in vier verschiedenen Zeiten spielt. NICHT eingerechnet sind dort zahlreicheiche Sponsorenleistungen. Anfahrtskosten waren der kleinste Posten, Übernachtungen gabs nicht.
BREAK: Wir haben im Sommer gedreht und drei Europaletten mit Wasser vom Aldi vertrunken. (Still, Medium, Classic) Cola gabs nicht. Zieh meinetwegen 10.000€ für Unterbringung und Catering ab, bleiben immer noch genug für Requisiten, SFX, Genehmigungen und Versicherungen.

Für mich bleibt Fakt, wer einen Film professionell drehen will und seine Crew auf den Kosten sitzen lässt, soll seinen Film alleine drehen. Unzufriedene Crew= schlechter Film.

MichaMedia

unregistriert

66

Dienstag, 19. Januar 2010, 21:47


Für mich bleibt Fakt, wer einen Film professionell drehen will und seine Crew auf den Kosten sitzen lässt, soll seinen Film alleine drehen. Unzufriedene Crew= schlechter Film.

Das war aber nun mal nicht die Fragestellung, es wurde gefragt ob mit geringem Budget ein Amateurfilm die Ansprüche der Professionalität erzielen kann, mag bei deinem Beispiel nicht zutreffend sein, aber vielleicht für ein anderen Film ;)

Aber in einem Punkt sind wir uns alle so denke ich einig, ohne halbwegs vernünftiges Catering, gerade Getränke, wird das alles nichts :D

mp-cw

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Donnerstag, 21. Januar 2010, 12:30

Ich werfe doch noch mal einen letzten Blick in die Sackgasse:

Egal ob nun möglich oder wahrscheinlich: Ich ging von Anfang an davon aus, dass die Beteiligten – wie bei der Themeneröffnung geschrieben – "den Film dann vermarkten und die Leute am Umsatz beteiligt werden könnten". Und zwar unter der Prämisse, dass das Geld, was sie gemeinsam reinstecken, wieder rauskommt, auch bei der umformulierten und zitierten Fragestellung. Hab das in meiner jugendlichen Naivität so ausgefasst, dass das mit dem "am Umsatz beteiligen" gewinnorientiert gedacht war und eben nicht, dass man alle Unkosten selber trägt und sich wie sonst auch die Kosten und Ausgaben teilt. Dann hätten wir das ganze hier nämlich gar nicht diskutieren brauchen. Aber vielleicht geht es auch nur um die Diskussion an sich und nicht um die Frage der Umsetzbarkeit.

Vermutlich hab ich eben mal wieder alles falsch verstanden und/oder mich nicht richtig ausdrücken können. Entschuldigung dafür und danke für die Aufklärung.

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Jumperman

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Sonntag, 22. August 2010, 13:10

Ich will die Diskussion nicht wieder anheizen, aber es sollte hier Erwähnung finden:



"Monsters" kommt 2010 in die Kinos und hatte eine Budget von 15.000,- $.
[Quelle]

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Sonntag, 22. August 2010, 15:18

Whoa! Das war echt beeindruckend! Den würd ich mir auch im Kino geben! :D

Also der einzige Film aus Deutschland der viel teurer aussieht als er ist... Das war irgend so ein Film mit zwei Aliens in nem UFO... Hilft mir jemand auf die Sprünge?

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Sonntag, 22. August 2010, 15:34


Also der einzige Film aus Deutschland der viel teurer aussieht als er ist... Das war irgend so ein Film mit zwei Aliens in nem UFO... Hilft mir jemand auf die Sprünge?


Du meinst Quiqueck und Hämat . :D :thumbsup:

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Sonntag, 22. August 2010, 17:33

Also der einzige Film aus Deutschland der viel teurer aussieht als er ist

Kann es sein, dass du noch nie einen Fassbinder Film gesehen hast? Vor allem die mit Ballhaus als Kameramann?

Birkholz Productions

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72

Sonntag, 22. August 2010, 17:37

Kann es sein, dass du noch nie einen Fassbinder Film gesehen hast? Vor allem die mit Ballhaus als Kameramann?


Ich habe leider noch keinen gesehen, weiß aber was du meinst. Habe mal ein interessantes Interview von Ballhaus gesehen. Muss ich unbedingt mal nachholen.
Ich bezog mich auch eher auf den Nachwuchs in Deutschland... Und mensch HP, das war überflüssig! :P

Wenn man sowas sieht hat man imo total Bock so was auch mal zu schaffen! Ich werde sowas zwar nie stämmen können, aber es gibt irgendwie Ansporn weiterzumachen! :)

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Sonntag, 22. August 2010, 17:47

Ich bezog mich auch eher auf den Nachwuchs in Deutschland

Oh :whistling: ... so gesehen stimme ich dir voll zu ;)

Fassbinder Filme gefallen sicher nicht jeden (ich bin mir auch nicht sicher ob sie mir tatsächlich gefallen), aber aufgrund Fassbinder an sich,
der unglaublich faszinierend und auch genial war, sind sie schon sehenswert.
Empfehlung von mir wäre: Martha

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Montag, 23. August 2010, 10:52

Also dieser Monsterfilm sieht echt cool aus !

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Donnerstag, 26. August 2010, 13:02

"Monsters" wurde auch ein paar Tage vorher auf hackermovies diskutiert; mit einigen interessanten Standpunkten...

Der Film und sein angebliches Budget von 15.000 Dollar wäre genau so ein Beispiel dafür, weshalb wir hier die ganze Zeit diskutiert haben:

Was wird da alles reingerechnet, was nicht? Ist der Regisseur Amateur? Wenn nicht, was ändert das an den Voraussetzungen? Macht es Sinn, einen Film, der auf diese Weise und in Mittelamerika abgedreht wird, mit den Voraussetzungen, die hier im Thema gegeben wurden oder allgemein für AFFler gelten, zu vergleichen? Wieso sieht der "cool aus", was ist eigentlich "gefühlter production value"? Was ist Marketing und Vermarktung? usw usw...

Hab übrigens "Monsters"-Karten fürs FFF am 07.09. Man muss sich ja schließlich ein Bild machen... :D :P
EDIT: Hab den Film jetzt gesehen. Wer sich bei "Monsters" einen "Monsterfilm" erhofft, wird schwer enttäuscht werden. Auch sonst bietet der Film außer hervorragendem Compositing und produktions- und PR-technischer Cleverness nicht besonders viel...

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